Ausstellung "aus der Ferne" - Beschreibung der Kunstwerke in einfacher Sprache
Künstler: Piyush Kumar Kashyap (aus Indien)
Titel: "in all directions, but nowhere"
auf Deutsch: "in alle Richtungen, aber nirgends"
handgebundenes Heft mit vielen Faltungen, Drucke auf Umwelt-Papier
Titel: "Daliddar"
auf Deutsch: "Vielfraß"
selbstgebauter Schaltkreis und Lautsprecher, ein Lied auf Indisch, Straßengeräusche
Piyush ist ein Künstler aus Indien.
Er macht Kunstwerke über die Unterdrückung durch das indische Kastensystem.
Das ist ein System, in dem Menschen in Gruppen eingeteilt werden und nicht die gleichen Rechte haben.
Menschen aus den unteren Kasten wie der Sudra-Kaste werden bis heute ausgegrenzt.
Der Künstler denkt über diese Ungerechtigkeit nach.
Er zeigt in seinem Heft seine Gedanken und Erfahrungen aus dem Leben dieser Menschen.
Im Heft sieht man Fotos, Schrift, Kopien, gedruckte Bilder und Zeichnungen.
Hören kann man ein Lied über die Sudra-Kaste und Straßengeräusche.
Künstlerin: Crystal Yayra Anthony (aus Ghana)
Titel: "ohne Titel" Malerei: Acrylfarben, Ölkreide
Crystel zeigt in ihren Bildern Ausschnitte aus ihrem Alltag.
Sie malt nach Fotos oder Videos, die sie mit dem Handy gemacht hat.
Auf diesem Bild sieht man Crystel selbst.
Sie hat Geburtstag und geht gerade zu ihren Freund*innen.
Die kann man klein rechts im Bild sehen.
Eine andere Person hat das Foto gemacht.
Diese sieht man aber nicht.
Crystel möchte, dass es normal wird, dass man Menschen mit anderen Hautfarben als weiß in den Museen und Kunstbüchern sieht.
Künstlerin: Farkhondeh Shahroudi (aus Iran, wohnt in Berlin)
Titel: "Haarseil" Objekt aus künstlichen Haaren
Titel: "25 Finger" weiche Skulptur aus 5 Handschuhen, persischer Schrift
Farkhondeh Shahroudi ist eine Künstlerin aus dem Iran.
Sie lebt aber schon seit 20 Jahren in Deutschland.
Das war für sie nicht einfach.
In ihrer Kunst geht es deswegen um Themen wie: Sprachlosigkeit, Dazwischen-Sein, Verlust und Heimat.
Sie verarbeitet ihre Erinnerungen und Körper-Erfahrung.
Sie macht Kunst mit Schrift in persischer und deutscher Sprache.
Ihre weichen Skulpturen haben oft die Form von Körpern oder Körperteilen.
Haare haben eine große Bedeutung im Iran. Frauen sollen sie verdecken.
Dagegen haben sich viele Frauen gewehrt.
Die Hände stehen für Verständigung und Sprechen.
Künstler: Kalisolaite ‘Uhila (aus Tonga / Neuseeland)
Titel: "Kapa Má - Tin Bread" auf Deutsch: "Dosenbrot" Performance (eine Aufführung) in einer Galerie
Kalisolaite ‘Uhila ist ein Künstler von der Insel Tonga in Neuseeland.
Er macht Kunst mit seinem Körper an öffentlichen Orten.
In seiner Kunst geht es um Themen wie: Ausgrenzung, Herkunft, Armut und indigene Menschen.
Das sind die Menschen, die schon sehr lange an einem Ort wohnen.
In dem Video sieht man eine Performance.
Der Künstler trommelt auf den Dosen, in denen das trockene Brot ist.
Das „Tin Bread“ – also Dosenbrot kam mit den Seefahrern nach Neuseeland.
Arme Menschen essen es bis heute, weil es sehr billig ist.
Das Kunstwerk steht für den Verlust von alten Traditionen.
Aber auch dafür wie sich Essen durch verschiedene Kulturen verändert hat.
Mit einfachen Bewegungen macht der Künstler auf Menschen aufmerksam, die oft übersehen werden.
Seine Kunst ist ruhig, aber sie bringt viele Menschen zum Nachdenken.
Künstlerin: Yoshie Sakai (aus Japan, wohnt in den USA)
Titel: Grandma Entertainment Franchise auf Deutsch: "Oma-Unterhaltungs-Unternehmen"
Videos, Werbebanner, Werbeartikel (Mütze, Plüschoma, T-Shirt, Aufkleber)
Yoshie Sakai ist eine Künstlerin aus den USA.
Ihre Familie kam aber aus Japan.
In ihrer Kunst spielen Großmütter eine wichtig Rolle.
Yoshie Sakai hat an ihre eigene Großmutter gedacht.
Als sie neun Jahre alt war, ist ihre Großmutter bei ihr eingezogen.
Während der Corona Pandemie tat es Ihr leid, dass viele alte Mensche einsam waren.
In ihren Kunstwerken will sie deshalb zeigen, was Omas alles machen könnten.
Sie hat viele Ideen, die sie in ihren Filmen zeigt: Omas können zum Beispiel in die Disco oder ins Spa (Erholungsort) gehen.
Sie möchte Gruppen von Menschen zeigen, die oft vergessen werden.
Künstlerin: Alicia Smith (aus Mexiko, wohnt in den USA)
Titel: "Toci Codex" Toci heißt "unsere Großmutter", "aztekische Erdgöttin".
Ein Codex ist eine altes Buch oder eine Sammlung von Regeln.
Leporello, im Zickzack gefaltetes Heft mit Bildern und handgeschriebenen Texten
Titel: "Toci, Chapter 1: The Bat Women" auf Deutsch: "Toci, Kapitel 1: Die Fledermausfrauen"
Fotografie (Künstlerin mit einer Maske und einer Rüstung aus Ton, Stoff, Bänder)
In ihrem Kunstwerk „TOCI“ erzählt Alicia Smith von: Frauen und Kindern der Azteken (ein altes Volk aus Mexiko), die vor den spanischen Eroberern in ihren pyramidenförmigen Tempel fliehen.
Sie landen auf dem Mars, der sehr lebensfeindlich ist.
Sie hatten aber Tiere und Medizinbündel mitgenommen.
Daraus schöpfen sie ihre Kraft. Sie bilden 7 Stämme (Gruppen).
Jede Gruppe hat eine andere Kraft.
Eine Gruppe sind die Kriegerinnen, die Fledermausfrauen, sie kämpfen gegen Feinde und beschützen die anderen.
Die Frauen gründen eine neue Heimat und bewahren ihre Kultur.
Alicia Smith entwickelt eine Utopie (ein Ort in der Zukunft).